Die Analyse von Websites stellt die qualitative Sozialforschung vor neue Herausforderungen. Als multimodale Daten, die stets ein Zusammenspiel von (Schrift-)Text, Hypertext, (bewegten) Bildern, Grafiken und/oder Audio-Daten sind, greifen hier die 'althergebrachten' Methoden der empirischen Sozialforschung oftmals zu kurz. Insbesondere die soziologische empirische Sozialforschung hat sich lange Zeit nahezu ausschließlich mit Textdaten beschäftigt. Erst in den vergangenen Jahren zeichnete sich nicht nur ein pictorial oder iconic turn ab, sondern auch ein zunehmendes Interesse an audio-visuellen Daten allgemein, sowie deren Zusammenspiel mit Textdaten.
Websites sind nicht zuletzt auch deswegen interessant, weil es sich um "natürliche Daten" handelt, die - anders als beispielsweise die weithin beliebten Methoden wie Interviews oder Gruppendiskussionen - nicht durch die Intervention von Forschenden entstehen, sondern unabhängig vom Forschungsprozess existieren und so als soziokultureller Ausdruck spezifische Bedeutungs- und Interaktionsformen generieren. Wie also lassen sich empirische Daten wie Websites methodisch und methodologisch fassen? Wie geht man mit der Komplexität von Multimodalität und Hypertextualität im Sampling und in der Analyse um? Welche verwandten Methoden und Methodologien können zur Analyse herangezogen werden? Diesen und noch weiteren Fragen möchte sich der Workshop widmen und nah am Material diskutieren.
http://www.soz.uni-bayreuth.de/_pdfs/workshop_website_analyse.pdf