Am Dienstag, den 17.11. findet von 12:30 bis 17:30 an der Sigmund Freud Universität in Wien auf Einladung von Johannes Reichmayr eine Deutungswerkstatt statt, die Jochen Bonz anleitet. Interessierte können sich bei Jochen Bonz anmelden: joachim.bonz(at)uibk.ac.at
Die Arbeitsweise: Die Deutungswerkstatt arbeitet als eine Interpretationsgruppe Texten, die von Teilnehmenden vorab eingebracht werden. Dies sind z.B. Feldforschungsnotizen und Tagebuchauszüge, dichte Beschreibungen, Transkripte von Gesprächen, reflexive Überlegungen, „notes on notes“ (Kleinman u. Copp 1993). Die Gruppenmitglieder äußern frei ihre von dem jeweiligen Text ausgelösten Assoziationen und Gefühle. Eine wichtige Voraussetzung dieser Arbeitsweise ist es, die für das akademische Arbeiten typischen, also begrifflichen, argumentativen, diskursbezogenen etc. Diskussionsweisen beiseite zu lassen. Im Verlauf einer Sitzung entsteht so ein assoziatives „Gewebe“ (Nadig), das die dem Text inhärenten emotionalen Aspekte zum Ausdruck bringt und greifbar macht.
Geleitet wird die Deutungswerkstatt von dem Bremer Kulturwissenschaftler Jochen Bonz. Er verfügt über vieljährige Erfahrungen mit ethnopsychoanalytischen Forschungsprozessen und der Durchführung von Deutungswerkstätten für Studierende.
Ein Text-Tipp dazu: Becker, Brigitte et al. (2013): Die reflexive Couch. Feldforschungssupervision in der Ethnografie. In: Zeitschrift für Volkskunde 109 (2), S. 181-203.