http://www.uni-hildesheim.de/symposium-methoden-der-bildungsforschung/
Bildungsforschung ist in den letzten Jahrzehnten nicht nur gesellschaftlich sehr einflussreich geworden, sondern gilt als wissenschaftlich besonders fundierte Form der Beratung von Politik, Verwaltung und Organisationen. Dies hängt nicht zuletzt mit den hohen methodischen Standards zusammen, die im Feld der Bildungsforschung erreicht wurden. Das Centrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (CeLeB) an der Universität Hildesheim würdigt diese Entwicklung in der Bildungsforschung mit einem Symposium im Oktober dieses Jahres.
Auf dem Symposium soll zusammengetragen werden, welche Formen der methodischen Expertise die Bildungsforschung gegenwärtig bestimmen. Im Vordergrund stehen dabei nicht nur methodentechnische Gesichtspunkte, sondern auch Fragen nach der Gegenstandsangemessenheit der gewählten Verfahren und nach den gesellschaftlichen Folgen der Anwendung bevorzugt verwendeter Techniken. Deshalb widmet sich die Veranstaltung besonders den Methoden, die zur Untersuchung von Inklusion und Exklusion in Prozessen und institutionellen Systemen der Bildung genutzt werden. Das Symposium bezieht sich auf Entwicklungen in der deutschen Bildungsforschung und schließt Beispiele aus der internationalen Forschung mit ein.
Konkreter spielen folgende Fragen eine Rolle:
Welche Auskünfte erlangen wir durch international vergleichende Methoden der psychometrisch ansetzenden Messung von Schulleistungen für die Identifikation von Formen der Inklusion oder Exklusion im Bildungsbereich?
Wie generieren individualdatenbasierte, longitudinale Methoden Informationen zu Übergängen und Verlaufsmustern des individuellen Bildungsprozesses, die uns Rückschlüsse auf Mechanismen des Ein- und Ausschlusses in Bildungskarrieren erlauben?
Welche subjektbasierten Methoden ermöglichen Daten über Orientierungen und Haltungen, mit denen Akteure im Bildungssystem sich auf Regeln der Inklusion und Exklusion beziehen?
Wie erfassen ethnographische und andere qualitative Methoden inkludierende und exkludierende Modi pädagogischer Settings als interaktives Prozessgeschehen?
Wie lassen sich Wirkungen institutioneller Regelungen des Bildungssystems auf Bedingungen der Inklusion/Exklusion - etwa durch Vergleich von Bildungsorganisationen oder Institutionen - ermitteln?
Und haben die zur Anwendung kommenden Methoden womöglich sogar Folgen für die Prozesse von Inklusion und Exklusion? Wenn ja, wie können diese Folgen charakterisiert werden?
Neben Plenarvorträgen wird es Forschungsforen geben, in denen methodische Probleme an konkretem Datenmaterial erörtert und praktisch bearbeitet werden sollen.