Workshops 2016/17
Im Sommersemester 2017 veranstaltete das GMZ folgende Workshops:
Mag. Dr. Solveig Haring, 08.-09.06.2017
Im Workshop wird theoretisches und praktisches Wissen zum sozialwissenschaftlichen, qualitativen Forschungsansatz: Videographieforschung vermittelt und erprobt. Es wird diskutiert, welchen Erkenntnisfortschritt man durch das Forschen mit Kamera & Mikro erlangen kann. Ziel ist es, den WorkshopteilnehmerInnen die Forschungspraxis mit Kamera & Mikro näher zu bringen. Nach einer Vermittlung der technischen Grundlagen werden eigene forschungsgeleitete, videographische Beobachtungen durchgeführt. Im Mittelpunkt des Workshops steht die Datenerhebung. Ein kurzer Überblick über Analyseprozesse (nach Grounded Theory) wird abschliessend vermittelt.
Wer hat bringt Videokamera (mit Ladegerät), Stativ und Mikrophon mit!
Feedback bisheriger TeilnehmerInnen:
"Der Referent konnte sehr gut auf spezifische Fragen und die unterschiedlichen Wissensniveaus eingehen."
"Alles wurde sehr gut erklärt und mit Beispielen verdeutlicht, wenn man nicht mehr weitergekommen ist, wurde man sehr gut vom Referenten unterstützt."
"Übungen nach jedem Theorieinput und persönliche Betreuung"
Prof. Dr. Rolf Lindner, 12.-13.05.2017
In der Regel bewegen wir uns blind durch unsere Alltagswelt, oder genauer: mit Scheuklappen. Diese blinders sind Teil unserer Routinehandlungen, sie helfen uns, durch den Tag zu kommen, berauben uns aber der Möglichkeit, Eindrücke von dem zu sammeln, was uns scheinbar nicht betrifft. Der workshop soll dazu beitragen, unsere Augen zu öffnen und ein Sensorium für die Vielfalt an Perspektiven zu entwickeln, die auf ein und denselben Ort möglich sind.
Mag. Dr. Susanne Sackl-Sharif, 06.05.2017
Nach eine kurzen Einführung in die Grundzüge der qualitativen Forschung und deren Gütekriterien werden ausgewählte qualitative Auswertungsstrategien vorgestellt und in kleinen Übungen gemeinsam erarbeitet. Dazu zählen u.a. die Qualitative Inhaltsanalyse (Philipp Mayring), die Textanalyse in der Grounded Theory (Anselm Strauss/Juliet Corbin) oder die Objektive Hermeneutik (Ulrich Oevermann). In der zweiten Hälfte des Workshops steht die computergestützte Analyse qualitativer Daten im Fokus. Zunächst werden die wesentlichen Funktionen der Auswertungssoftware MaxQDA präsentiert bevor Interviewtranskripte in kleinen Arbeitsgruppen unter der Anleitung der Workshopleiterin codiert und analysiert werden.
Anmerkung: Über den Terminalserver haben alle Studierende und Mitarbeiter_innen der Universität Graz kostenlosen Zugriff auf die Software MaxQDA 11.
Feedback bisheriger TeilnehmerInnen:
"Sehr sympathische und entgegenkommende Referentin."
"Referentin ging sehr gut auf Fragen ein."
"Toll war der kurze und kompakte Überblick in das Thema; Praxisbezug! Sehr informativ - vielen Dank!"
"Vortragende hat hohe Kompetenz und Erfahrung mit Methoden und Tools! Viele Tipps mitgenommen!"
Thomas Klebel, BA, 06.05.2017
Die grafische Aufbereitung ist ein wichtiger Bestandteil der Analyse von Daten, ganz unabhängig vom Fachbereich. Ob für explorative Zwecke oder für publikationsreife Grafiken – eine enge und unkomplizierte Verzahnung von statistischer Analyse und grafischer Aufbereitung erleichtert und unterstützt den gesamten Analyseprozess. Die Statistikumgebung „R“ erlaubt diese Verzahnung der analytischen Schritte und ermöglicht durch seine immense Flexibilität eine große Fülle von verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten.
Im Workshop wird die Erstellung von Grafiken in R anhand des Pakets „ggplot2“ erlernt. Dabei werden die gängigen Darstellungsformen sowohl für Quer-, als auch für Längsschnittdaten behandelt. Hierbei stehen weniger die statistischen Grundlagen der jeweiligen Darstellungsformen im Vordergrund, als die konkrete Erstellung der Grafiken mit ggplot2. Darüber hinaus wird auch thematisiert, wie die Grafiken für Publikationen aufbereitet und exportiert werden können. Wichtige Grundkenntnisse der „R-Sprache“ und hilfreicher Erweiterungen (dplyr, tidyr, ...) werden begleitend eingeführt, sodass die Teilnehmer_innen nach Abschluss des Workshops neben dem Wissen um die Anwendung von Visualisierungstechniken auch eine erste Basis für die tiefergehende Beschäftigung mit R haben.
Erwartete Vorkenntnisse:
• Grundlegende statistische Kenntnisse (Lage- und Streuungsmaße, Verteilungen)
• Grundverständnis der gängigen Visualisierungsformen (Boxplot, Histogramm, Balkendiagramm, ...)
• Vorkenntnisse in R sind nicht notwendig
Organisatorisches:
• Die Teilnehmer_innen werden gebeten, einen eigenen Laptop/Mac mitzubringen.
Genauere Informationen über die zu installierende Software werden 1-2 Wochen vor dem Workshop bekanntgegeben.
• Der vorhergehende Besuch des Workshops „Effektive Grafiken und Tabellen“ wird empfohlen, ist aber keine Voraussetzung für die behandelten Inhalte.
Literaturempfehlungen:
Grolemund, Garrett. Hands-on programming with R. First edition. Sebastopol, CA: O’Reilly, 2014.
Wickham, Hadley. ggplot2: elegant graphics for data analysis. Second edition. Use R! Cham: Springer, 2016.
Wickham, Hadley, und Garrett Grolemund. R for Data Science. Beijing; Köln: O’Reilly, 2016.
Mag. DI Dr. Bettina Lackner, 05.05.2017
Der effektiven Darstellung quantitativer Informationen wird in der universitären Ausbildung wenig Aufmerksamkeit geschenkt, das entsprechende Wissen und Können wird oft vorausgesetzt. Rückmeldung zur Darstellungen bekommen Studierende und ForscherInnen oft nur nebenbei im Zuge der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten oder Präsentationen. Eine Folge der fehlenden Beschäftigung mit diesem Thema können schlecht gewählte oder falsche Darstellungsarten sein, welche die visuelle Kommunikation mit LeserInnen und Auditorium erschweren oder unmöglich machen. Im schlimmsten Fall können ungeeignete Datendarstellungen zu Fehlinterpretationen führen.
Der vorgeschlagene Workshop soll diesem Defizit entgegenwirken. Im Workshop werden die Grundlagen guter Darstellung eingeführt, es wird analysiert, wie Menschen Darstellungen lesen und welche Darstellungsformen (Tabelle oder Grafik, welche Art von Grafik für welche Daten) für verschiedene Fragestellungen geeignet bzw. nicht geeignet sind. In einem Praxisteil können die TeilnehmerInnen eigene oder von der Vortragenden zur Verfügung gestellte Daten für ausgewählte Fragestellungen aufbereiten. Dies kann zB mit Excel oder R erfolgen. Die Ergebnisse werden unter Einbeziehung des Gelernten analysiert und diskutiert. Sofern für den TeilnehmerInnenkreis von Interesse, können zusätzlich Vorgaben und Anforderungen an Tabellen und Grafiken für Publikationen in Fachjournalen behandelt werden.
Ziel des Workshops ist es nicht, rein graphisch ansprechende Darstellungsformen für Daten zu finden, sondern zu verstehen, welche Eigenschaften und Elemente verständliche und aussagekräftige Darstellungen von Daten in einem bestimmten Kontext aufweisen müssen. Das heißt, die TeilnehmerInnen erlangen Kompetenzen in der effektiven Darstellung quantitativer Daten, indem sie einerseits die Fähigkeit erwerben, das beste Medium für die Fragestellung auszuwählen und andererseits lernen, welche visuellen Komponenten wesentlich sind, um Aussagen so klar wie möglich zu kommunizieren.
Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an alle Personen, die „etwas" mit Hilfe von Daten kommunizieren möchten (z.B. interessierte Studierende, DiplomandInnen, DissertantInnen, welche in ihrer Forschungsarbeit mit qualitativer Datenauswertung konfrontiert sind). Grundkenntnisse in der Statistik (z.B. Häufigkeiten, Mittelwerte, Streuungsmaße, Verteilungen) werden vorausgesetzt.
Vortragende: DI Mag.a Dr. Bettina C. Lackner, studierte Geophysik und Physik an der Uni Graz und Landschaftsplanung an der Universität für Bodenkultur. Zur Beantwortung von Forschungsfragen ist sie oft auf Daten und deren Darstellung angewiesen. Im Zuge ihrer Anstellungen in universitären und außeruniversitären Forschungsinstituten konnte Sie Erfahrung mit der Analyse unterschiedlichster Daten (aus Messungen, Befragungen, Modellen) und der Kommunikation deren Inhalte an verschiedene Zielgruppen (WissenschaftlerInnen, PolitikerInnen, öffentliche Hand, breite Öffentlichkeit) sammeln. Derzeit ist Frau Lackner wissenschaftliche Koordinatorin und Post-Doc im Doktoratskolleg „Klimawandel", wo sie sich u.a. auch mit der Wahrnehmung von Unsicherheitsdarstellung in der Klimaforschung aus Sicht von ForscherInnen unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen beschäftigt hat.
Organisatorisches:
Die Teilnehmer_innen werden gebeten, einen eigenen Laptop/Mac mitzubringen.
Ausgewählte Literatur:
Few, S., Now you see it: Simple visualization techniques for quantitative analysis, xi, 327.
Few, S. (2012), Show me the numbers: Designing tables and graphs to enlighten, 2nd ed., xviii, 351, Analytics Press, Burlingame, Calif.
Tufte, E. R., Envisioning information, 126 pp.
Tufte, E. R. (1983), The visual display of quantitative information, 197 s, Graphic Press, Cheshire, CT.
Wilkinson, L. (2010), The grammar of graphics, 2nd ed., XVIII, 694 S., Statistics and Computing, Springer New York, New York, NY.
Mag. Otto Bodi-Fernandez, 28.04.2017
Der Fragebogen ist eines der wichtigsten Instrumente der sozialwissenschaftlichen quantitativen Datenerhebung. Im Workshop wird anhand von Präsentationen und Übungen ein Überblick über wesentliche Grundlagen der Fragebogenentwicklung gegeben. Dabei wird nach einer kurzen Darstellung kognitionspsychologischer Grundlagen vor allem auf verschiedene Arten von Fragen, die Konstruktion von Skalen und Grundsätze der Fragenformulierung eingegangen. Danach werden der Aufbau des Fragebogens und Verzerrungseffekte besprochen. Im letzten Teil des Workshops werden unterschiedliche Arten des Fragebogen-Pretestings vorgestellt und diskutiert.
Mag. Marc Andre Günther, 24.-25.03.2017
Ein wesentlicher Schritt im empirischen Forschungsprozess stellt die Auswertungsphase dar, in der die Forschungsergebnisse berechnet werden. Die korrekte Bearbeitung und Auswertung der erhobenen Messdaten ist eine Grundvoraussetzung für die adäquate Beantwortung von Forschungsfragen.
Auf Grundlage des Statistik-Softwarepakets SPSS erlernen die TeilnehmerInnen im Workshop die Schritte der Dateneingabe, -transformation und -auswertung und erhalten einen Überblick über verschiedene Methoden der quantitativen Datenanalyse. Neben der Vermittlung von Kenntnissen in univariaten und bivariaten Auswertungsverfahren wird die deskriptive Darstellung von Ergebnissen behandelt.
Im Rahmen des Workshops bietet sich für die TeilnehmerInnen zusätzlich die Gelegenheit, Auswertungsmöglichkeiten eigener Erhebungen (geplant oder bereits durchgeführt) zu thematisieren. Der Workshop ist auf Personen mit wenig oder gar keinen SPSS-Kenntnissen zugeschnitten.
Feedback bisheriger TeilnehmerInnen:
"Toll waren die vielen praktischen Beispiele um Umgang mit SPSS zu üben. Der Referent war sehr bemüht individuelle Fragen zu beantworten."
"Sehr verständliche Erklärungen; auch Grundlagen (statistische) wurden auf Nachfrage nochmals erklärt; die Beispiele wurden mit jedem einzelnen besprochen - wenn es nötig war!"
"Anhand von Beispielen wurde erklärt. So konnte man theoretisches Wissen gleich austesten."
Mag. Dr. Johanna Stadlbauer, in Kooperation mit dem Schreibzentrum der Uni Graz, 10.03.2017
Dieser Workshop richtet sich an qualitativ Forschende aller Disziplinen, die Interesse an einer Auseinandersetzung mit der Rolle von Subjektivität und Reflexivität sowie mit Fragen der Darstellung von Forschungsergebnissen haben.
Autoethnografie ist eine Forschungsmethode und zugleich eine Form wissenschaftlichen Schreibens, in der Autor_innen sich auf ihre eigene gelebte Erfahrung beziehen. Sie verbindet das Persönliche mit dem Kulturellen und verortet das forschende Selbst und seine Anderen in einem sozialen Kontext (vgl. Reed-Danahay, 1997). Der Schreibprozess hat in der Autoethnografie einen ähnlichen Stellenwert wie die Interpretation in der interpretativen Forschung: die Textproduktion wird hier gedacht als „Method of Inquiry“ (Richardson & Adams St. Pierre, 2000). Autoethnografien sind somit nicht das Produkt eines Verstehensprozesses, sondern der Verstehensprozess selbst – im Schreiben wie auch im Lesen des Textes durch die RezipientInnen entsteht dieser performativen Forschungslogik nach Bedeutung und Erkenntnis.
Die Arbeit im Workshop soll ausloten, inwieweit Autoethnografie Anregungen für die eigene Forschungspraxis beinhalten kann.
Mag. Georg Krammer, 03.-04.03.2017
R ist eine Freeware für statistische Auswertungen und graphische Darstellungen, die ständig erweitert wird. Momentan (Stand 9.8.2016) sind 8923 Erweiterungen für R implementiert. Um diese Vielfalt von R nutzen zu können, ist kein Detailwissen zu einzelnen Erweiterungen zielführend, sondern ein grundsätzliches Verständnis für die R-Sprache. Ist die grundsätzliche R-Sprache einmal erlernt, steht einem die gesamte Vielfalt von R offen.
Ziel dieses Einführungskurses ist es, die grundsätzliche R-Sprache zu vermitteln. Den TeilnehmerInnen soll es ermöglicht werden, die R-Sprache so weit zu beherrschen, dass R für den eigenen Fachbereich und für die eigenen Ansprüche eingesetzt werden kann. Es wird deshalb auch nicht auf einzelne statistische Verfahren im Detail eingegangen, sondern das grundsätzliche Verständnis für die R-Sprache steht im Vordergrund.
Feedback bisheriger TeilnehmerInnen:
"Der Referent konnte sehr gut auf spezifische Fragen und die unterschiedlichen Wissensniveaus eingehen."
"Alles wurde sehr gut erklärt und mit Beispielen verdeutlicht, wenn man nicht mehr weitergekommen ist, wurde man sehr gut vom Referenten unterstützt."
"Übungen nach jedem Theorieinput und persönliche Betreuung"
Mag. Dr. Susanne Sackl-Sharif, 03.-04.03.2017
Nach einer kurzen methodologischen Einführung in die qualitative Forschung und deren Gütekriterien werden in diesem Workshop Grundlagen der qualitativen Datenerhebung vorgestellt und in kleineren Übungen gemeinsam erarbeitet. Zunächst werden unterschiedliche Auswahlverfahren und Samplingstrategien, u.a. das theoretische Sampling der Grounded Theory oder das Prinzip der maximalen Variation, diskutiert, bevor auf zwei konkrete Erhebungsmethoden näher eingegangen wird:
(1) Datenerhebung mit Interviews: Vorgestellt werden zum einen unterschiedliche Interviewtypen, etwa das Expert_innen-Interview, das narrative-biografische Interview, das fokussierte-leitfadengestützte Interview oder Gruppendiskussionen. Zum anderen werden praktische Tipps zur Interviewvorbereitung (z.B. Leitfadenerstellung) und -nachbereitung (z.B. Transkriptionsregeln, Gesprächsprotokoll) gegeben. Darüber hinaus werden Interaktionsdynamiken, die im Feld auftreten können, diskutiert und beschrieben, wie diese produktiv im Forschungsprozess genutzt werden können.
(2) Datenerhebung mit Beobachtung: Präsentiert werden die Grundzüge ethnografischer Feldforschung, etwa die Phasen der teilnehmenden Beobachtung, Formen von Feldnotizen und das Erstellen von Beobachtungsprotokollen. Ferner wird auf Möglichkeiten und Grenzen des Zugangs zu Forschungsfeldern sowie auf die notwendige Reflexion der Rolle der Forschenden im Feld eingegangen.
Feedback bisheriger TeilnehmerInnen:
"Die Referentin ist engagiert und geht auf alle Fragen ein. Bringt viele Beispiele."
"Besonders gut gefallen hat mir die Möglichkeit zum Austausch von Erfahrungen mit Kolleg/in/en und die praktischen Beispiele aus der eigenen Forschung der Vortragenden."
"Persönliche Erfahrungen der Vortragenden waren sehr gut und überzeugend dargestellt."
"Toll waren die vielen Diskussionen, Inputs aus der Praxis und die verschiedenen Sichtweisen."
Prof. Mag. Dr.phil. Georg Marko und Mag. Eva Triebl, 16.-17.02.2017
Die Kritische Diskursanalyse ist ein Forschungsansatz, der soziale, kulturelle und politische Probleme, Konflikte und Kontroversen zu verstehen und zu erklären versucht, indem er untersucht, wo, wann und wie Sprache und Sprachverwendung dabei eine wichtige – vielleicht sogar eine konstituierende (also Letztere schaffen das Problem erst) – Rolle spielen. Über die genaue Beschreibung und Interpretation der linguistischen Details von Texten und ihrer Bedeutungen und einer extensiven Kontextualisierung der sozialen Dimension derselben wird versucht, diese Rolle genau zu durchleuchten und zu analysieren. Die Kritische Diskursanalyse ist interdisziplinär orientiert, weil sie sich bei der Kontextualisierung Erkenntnisse nicht-sprachwissenschaftlicher Disziplinen bedient (u.a. Soziologie, Philosophie, Geschichte) bedient, und multimethodisch ausgerichtet, weil sie für Textbeschreibung und Textinterpretation verschiedene Methoden (u.a. Korpusanalyse, Konversationsanalyse, multimodale Textanalyse) verwendet und kombiniert.
Dieser Workshop wird in die theoretischen Grundprinzipien der Kritischen Diskursanalyse einführen. Das Hauptaugenmerk liegt allerdings auf der praktischen Umsetzung und der konkreten Analysearbeit, d.h. konkrete Themenbereiche und konkrete Texte und Diskurse (vornehmlich auf Deutsch oder Englisch). Wir werden uns mit politischen Themen beschäftigen, allerdings auch mit Domänen wie Gesundheit oder Bildung, um zu demonstrieren, dass die Kritische Diskursanalyse nicht auf politische Themen im engeren Sinn beschränkt ist.
Der Workshop wird, je nach Wunsch der Teilnehmenden, auf Deutsch und/oder Englisch abgehalten.
Im Wintersemester 2016/17 veranstaltete das GMZ folgende Workshops:
Univ.-Prof. MMag. Dr. Johanna Muckenhuber & Mag. Dr. Karina Fernandez, 06.02.2017
Im Workshop wird in die Grundlagen und die Arbeitsweise mit Mixed Method Designs eingeführt. Der Workshop beginnt mit einem Überblick über Geschichte und Grundzüge des Forschungsansatzes „Mixed Method Research (MMR). Dabei wird auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten qualitativer und quantitativer Forschung eingegangen und verschiedene Konzepte der Integration werden besprochen. Anhand exemplarischer Beispiele werden bekannte Mixed Methods Design Typologien dargestellt und diskutiert. Die Teilnehmenden werden gebeten eigene Forschungsfragen mitzubringen, mittels denen im Laufe des Workshops an konkreten Forschungsdesigns gearbeitet wird. Auch wird auf die Analyse von Mixed Methods Daten eingegangen und wichtige Varianten der Validität in der Mixed-Method Forschung werden besprochen.
Teilnahmevoraussetzung: Die Teilnehmenden werden gebeten eigene Forschungsfragen mitzubringen, mittels denen im Laufe des Workshops an konkreten Forschungsdesigns gearbeitet wird.
Mag. Dr. Susanne Sackl-Sharif, 28.01.2017
Nach eine kurzen Einführung in die Grundzüge der qualitativen Forschung und deren Gütekriterien werden ausgewählte qualitative Auswertungsstrategien vorgestellt und in kleinen Übungen gemeinsam erarbeitet. Dazu zählen u.a. die Qualitative Inhaltsanalyse (Philipp Mayring), die Textanalyse in der Grounded Theory (Anselm Strauss/Juliet Corbin) oder die Objektive Hermeneutik (Ulrich Oevermann). In der zweiten Hälfte des Workshops steht die computergestützte Analyse qualitativer Daten im Fokus. Zunächst werden die wesentlichen Funktionen der Auswertungssoftware MaxQDA präsentiert bevor Interviewtranskripte in kleinen Arbeitsgruppen unter der Anleitung der Workshopleiterin codiert und analysiert werden.
Anmerkung: Über den Terminalserver haben alle Studierende und Mitarbeiter_innen der Universität Graz kostenlosen Zugriff auf die Software MaxQDA 11.
Feedback bisheriger TeilnehmerInnen:
"Sehr sympathische und entgegenkommende Referentin."
"Referentin ging sehr gut auf Fragen ein."
"Toll war der kurze und kompakte Überblick in das Thema; Praxisbezug! Sehr informativ - vielen Dank!"
"Vortragende hat hohe Kompetenz und Erfahrung mit Methoden und Tools! Viele Tipps mitgenommen!"
Mag. Claudia Zimmermann, MSc, 20.-21.01.2017
Am Beginn empirischer Forschung stehen in der Regel die Bestimmung einer konkreten Forschungsfrage und der Entwurf eines Forschungsdesigns. Dieser Workshop soll eine Einführung in die wichtigsten Schritte von der Formulierung der Forschungsfrage über die Wahl der Methode bis zur Vorbereitung der Erhebungsinstrumente geben.
Die TeilnehmerInnen erhalten einen Überblick über die gängigsten quantitativen und qualitativen sozialwissenschaftlichen Methoden und ihre Anwendungsmöglichkeiten und werden dabei unterstützt, eigene Forschungsprojekte zu konkretisieren und zu planen. Besonderes Augenmerk wird im Workshop auf Probleme und Herausforderungen in der Forschungspraxis und pragmatische Lösungsstrategien gelegt.
Neben der thematischen Einführung sollen die TeilnehmerInnen in Kleingruppen den Prozess des Entwurfs eines Forschungsdesigns selbst nachvollziehen, idealerweise an eigenen Projekten. Die Teilnahme ist aber prinzipiell auch ohne konkretes eigenes Forschungsvorhaben möglich.
Feedback bisheriger TeilnehmerInnen:
"Großer Überblick über viele Themen."
"Zügig, kompetent, systematisch, sehr guter roter Faden."
"Toll war das Bemühen, auch auf individuelle Fragen einzugehen."
"Möglichkeiten, das eigene Forschungsprojekt zu reflektieren und zu diskutieren."
Mag. Georg Krammer, 02.-03.12.2016
R ist eine Freeware für statistische Auswertungen und graphische Darstellungen, die ständig erweitert wird. Momentan (Stand 9.8.2016) sind 8923 Erweiterungen für R implementiert. Um diese Vielfalt von R nutzen zu können, ist kein Detailwissen zu einzelnen Erweiterungen zielführend, sondern ein grundsätzliches Verständnis für die R-Sprache. Ist die grundsätzliche R-Sprache einmal erlernt, steht einem die gesamte Vielfalt von R offen.
Ziel dieses Einführungskurses ist es, die grundsätzliche R-Sprache zu vermitteln. Den TeilnehmerInnen soll es ermöglicht werden, die R-Sprache so weit zu beherrschen, dass R für den eigenen Fachbereich und für die eigenen Ansprüche eingesetzt werden kann. Es wird deshalb auch nicht auf einzelne statistische Verfahren im Detail eingegangen, sondern das grundsätzliche Verständnis für die R-Sprache steht im Vordergrund.
Feedback bisheriger TeilnehmerInnen:
"Der Referent konnte sehr gut auf spezifische Fragen und die unterschiedlichen Wissensniveaus eingehen."
"Alles wurde sehr gut erklärt und mit Beispielen verdeutlicht, wenn man nicht mehr weitergekommen ist, wurde man sehr gut vom Referenten unterstützt."
"Übungen nach jedem Theorieinput und persönliche Betreuung"
Kathrin Trattner, Bakk. MA & DDr. Lisa Kienzl, 18.-19.11.2016
Die Film- und Fernsehanalyse behandelt zwei zentrale Bereiche der visuellen Alltagskultur unserer Gegenwart. In diesem Workshop werden mit Hilfe einer qualitativen Aufarbeitung Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten zwischen den zentralen Ansätzen der Film- und Fernsehanalyse erarbeitet. Zudem werden die grundlegenden theoretischen und methodischen Zugänge aus dem englischsprachigen und deutschsprachigen Raum behandelt.
Im Mittelpunkt steht die Analyse praktischer Beispiele, um die unterschiedlichen Ebenen des Mediums selbst aufzudecken. Weiters werden wesentliche Aspekte der Film- und Fernsehanalyse anhand von Beispielen bzw. individuellen Fragestellungen der TeilnehmerInnen aktiv umgesetzt und bearbeitet.
Mag. Dr. Thomas Fenzl, 04.-05.11.2016
Der Workshop bietet eine praktische Einführung in die verschiedenen Arbeitstechniken der Qualitativen Inhaltsanalyse (QIA) nach Mayring, wobei die methodisch-technischen Aspekte der induktiven Kategorienbildung und der deduktiven Kategorienzuweisung im Zentrum stehen. Nach einem kurzen theoretischen Input setzen sich die TeilnehmerInnen in der praktischen Arbeit an Beispielmaterial in Kleingruppen mit den Techniken der kategoriengeleiteten, qualitativ-orientierten Textanalyse aktiv auseinander. Außerdem wird im Workshop ein praktischer Einblick in die computerunterstützte Umsetzung der Datenauswertung mit den Methoden der QIA unter Verwendung der Open-Access Software QCAmap (www.qcamap.org) gegeben.
Für den Workshop besteht die Möglichkeit, eigenes Datenmaterial mitzubringen bzw. in einer offenen Runde methodische Fragen zu eigenen Forschungsvorhaben zu diskutieren.
Mag. Marc Andre Günther, 04.-05.11.2016
Ein wesentlicher Schritt im empirischen Forschungsprozess stellt die Auswertungsphase dar, in der die Forschungsergebnisse berechnet werden. Die korrekte Bearbeitung und Auswertung der erhobenen Messdaten ist eine Grundvoraussetzung für die adäquate Beantwortung von Forschungsfragen.
Auf Grundlage des Statistik-Softwarepakets SPSS erlernen die TeilnehmerInnen im Workshop die Schritte der Dateneingabe, -transformation und -auswertung und erhalten einen Überblick über verschiedene Methoden der quantitativen Datenanalyse. Neben der Vermittlung von Kenntnissen in univariaten und bivariaten Auswertungsverfahren wird die deskriptive Darstellung von Ergebnissen behandelt.
Im Rahmen des Workshops bietet sich für die TeilnehmerInnen zusätzlich die Gelegenheit, Auswertungsmöglichkeiten eigener Erhebungen (geplant oder bereits durchgeführt) zu thematisieren. Der Workshop ist auf Personen mit wenig oder gar keinen SPSS-Kenntnissen zugeschnitten.
Feedback bisheriger TeilnehmerInnen:
"Toll waren die vielen praktischen Beispiele um Umgang mit SPSS zu üben. Der Referent war sehr bemüht individuelle Fragen zu beantworten."
"Sehr verständliche Erklärungen; auch Grundlagen (statistische) wurden auf Nachfrage nochmals erklärt; die Beispiele wurden mit jedem einzelnen besprochen - wenn es nötig war!"
"Anhand von Beispielen wurde erklärt. So konnte man theoretisches Wissen gleich austesten."
Mag. Dr. Susanne Sackl-Sharif, 14.-15.10.2016
Nach einer kurzen methodologischen Einführung in die qualitative Forschung und deren Gütekriterien werden in diesem Workshop Grundlagen der qualitativen Datenerhebung vorgestellt und in kleineren Übungen gemeinsam erarbeitet. Zunächst werden unterschiedliche Auswahlverfahren und Samplingstrategien, u.a. das theoretische Sampling der Grounded Theory oder das Prinzip der maximalen Variation, diskutiert, bevor auf zwei konkrete Erhebungsmethoden näher eingegangen wird:
(1) Datenerhebung mit Interviews: Vorgestellt werden zum einen unterschiedliche Interviewtypen, etwa das Expert_innen-Interview, das narrative-biografische Interview, das fokussierte-leitfadengestützte Interview oder Gruppendiskussionen. Zum anderen werden praktische Tipps zur Interviewvorbereitung (z.B. Leitfadenerstellung) und -nachbereitung (z.B. Transkriptionsregeln, Gesprächsprotokoll) gegeben. Darüber hinaus werden Interaktionsdynamiken, die im Feld auftreten können, diskutiert und beschrieben, wie diese produktiv im Forschungsprozess genutzt werden können.
(2) Datenerhebung mit Beobachtung: Präsentiert werden die Grundzüge ethnografischer Feldforschung, etwa die Phasen der teilnehmenden Beobachtung, Formen von Feldnotizen und das Erstellen von Beobachtungsprotokollen. Ferner wird auf Möglichkeiten und Grenzen des Zugangs zu Forschungsfeldern sowie auf die notwendige Reflexion der Rolle der Forschenden im Feld eingegangen.
Feedback bisheriger TeilnehmerInnen:
"Die Referentin ist engagiert und geht auf alle Fragen ein. Bringt viele Beispiele."
"Besonders gut gefallen hat mir die Möglichkeit zum Austausch von Erfahrungen mit Kolleg/in/en und die praktischen Beispiele aus der eigenen Forschung der Vortragenden."
"Persönliche Erfahrungen der Vortragenden waren sehr gut und überzeugend dargestellt."
"Toll waren die vielen Diskussionen, Inputs aus der Praxis und die verschiedenen Sichtweisen."
Mag. Marc Andre Günther, 07.-08.10.2016
Fragebögen bzw. Tests sind im Rahmen der quantitativen Sozialforschung wichtige Instrumente zur empirischen Erfassung diagnostisch bzw. sozialwissenschaftlich relevanter Konstrukte.
Ziel des Workshops ist es, den TeilnehmerInnen einen Einblick in die wesentlichen Konstruktionsprinzipien zu ermöglichen. Nach einer ausführlichen Einführung in kognitionspsychologische und testtheoretische Grundlagen werden verschiedene für die Entwicklung eines Fragebogens bzw. Tests notwendigen Aspekte behandelt (z.B. Fragebogenaufbau, Fragenarten, Skalentypen, Fragenformulierungen). Im Anschluss wird die Test- und Itemanalyse besprochen, die der Überprüfung gewisser Qualitätsmaßstäbe sozialwissenschaftlicher Erhebungen dient. Mit Hilfe des Statistik-Softwarepakets SPSS werden die verschiedenen Analyseschritte veranschaulicht. Für die Teilnahme am Workshop sind keine SPSS-Kenntnisse notwendig.
Feedback bisheriger TeilnehmerInnen:
"Der Referent ging auf alle Fragen ein und hat immer versucht, sie bestmöglich zu beantworten."
"Gut gegliedert, sehr guter Vortragender."
"Es wurde ein guter Überblick über quantitative Methoden (Fragebögen) gegeben."
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